Fünf (+1) Initial-Leuchtzellen

Welche Rolle spielt heute noch direkte räumliche Nachbarschaft? Was ist "gute" Nachbarschaft in den unterschiedlichen Raumzusammenhängen der Stadt? Wie kann Nachbarschaft als Teilhabe am gemeinsamen Raum erlebbar werden?

Beispielhaft zeigen fünf ausgewählte Initial-Leuchtzellen, welche institutionellen Formen von Nachbarschaft denkbar sind. Die Initial-Leuchtzellen erfahren am Abend des Stadtleuchtens eine besondere Raum-Inszenierung, im Vorfeld moderiert und begleitet von Künstlern, Szenographen und dem team SL.

„Leuchtender Leerstand“

Ein Beispiel für den Wunsch nach langfristiger Veränderung in der Nachbarschaft ist der „Leuchtende Leerstand“ in der Oststadt. Hier hat das Quartier Zukunft, eine Initiative des KIT, das Verschwinden von kleinen Ladengeschäften im Visier. Diese werden zunehmend privatisiert, d.h. zu Wohnungen oder Büros umgenutzt. An den Fassaden rund um den "Zukunftsraum" in der Rintheimer Straße 46 - einem ehemals leerstehenden Geschäft -  wird man am Abend des 19.9. sehen können, was denn in solchen „Möglichkeitsräumen“ alles geschehen könnte: Katja Saar,…
Details zu dieser Leuchtzelle

WALD-Strasseninszenierung

Entlang der nördlichen Waldstrasse, dem Strahl in Verlängerung des westlichen Schlossflügels folgend, verdichten sich eine Reihe kultureller Institutionen: Die Staatliche Kunsthalle Karlsruhe, der Badische Kunstverein und das Architekturschaufenster Karlsruhe e.V. bilden hier eine "Kulturelle Nachbarschaft", die am Abend des Stadtleuchtens mit einer besonderen "Wald"-Strasseninszenierung aufwartet. Das Wild-am-Sonntag-Team, bekannt vom Schlachthofareal, lädt zu einem visuell wilden Samstag Abend ein und wird die drei Weinbrennerschen Modellhäuser, die hier noch stehen, durch den Karlsruher Live Visual Performer cappel:nord zum Leuchten bringen. Untermalt wird…
Details zu dieser Leuchtzelle

Theatervorplatz: PLATZ, da!

Für das Karlsruher Stadtleuchten produzieren Anselm Buder, Jos Diegel, Lisa Gehring und Bettina Wiehler als Projektruppe:Armleuchten einen real-fiktionalen Kurzfilm in der Umgebung des Staatstheaters Karlsruhe, um ihn am Abend des 19. September in Pojektion auf das Theater zu präsentieren. Die Gruppe aus Frankfurt, Offenbach und München versucht sich an Aussagen wie: „fremd ist der Fremde nur in der Fremde“, fragt, was es damit auf sich hat, irgendwo dazu oder irgendwohin zu gehören, was Nachbarschaftlichkeit und Befremdlichkeit miteinander zu tun haben und erforscht die Karlsruher Südstadt. Mal…
Details zu dieser Leuchtzelle

Energetische Nachbarschaft: Kleine Kirche

Die kleine Stadtkirche an der Kaiserstraße ist die älteste Kirche Karlsruhes. Sie wurde für die reformierte Gemeinde im 'Louis-Seize-Stil' aus rotem Sandstein erbaut. Im Kirchenraum werden Wärmebildaufnahmen gezeigt, die den Temperaturverlauf eines Sommertages wiedergeben. Indem die dynamische Veränderung der Oberflächentemperaturen durch Einflüsse von Klima, Benutzung und Gebäudegeometrie visuell wahrnehmbar werden, entsteht ein atmosphärischer Versammlungsort. Die Farbprojektionen erzählen auf besondere Weise die Geschichte eines Tages in der kleinen Kirche, welche als Versammlungsort der evangelischen Alt- und Mittelstadtgemeinde einen beispielhaften Begegnungsraum praktizierter Nachbarschaft darstellt.   Evangelische Stadtkirchengemeinde…
Details zu dieser Leuchtzelle

MOBILES Kurzfilmkino

Als verbindendes Element zwischen zwei Leuchtzellen wandert die mobile Initial-Leuchtzelle des Kurbel-Zwischenraum-Teams von WALD-Strasseninszenierung zu StaatsTHEATER. Ausgerüstet mit Beamer, Laptop und einer Soundanlage macht sich die Leuchtzelle auf den Weg, um an verschiedenen Orten  in der Innenstadt Filme zu zeigen. Projiziert werden Kurzfilme von Karlsruher Filmemacher*innen, als Leinwand dienen Häuserfassaden, Durchgänge und Mauern. Die Leuchtzelle macht Halt an geeigneten Projektionsorten, die als unscheinbare Flächen im Alltag meist kaum wahrgenommen werden. So gilt es, auf dem Filmspaziergang die Stadt in neuem…
Details zu dieser Leuchtzelle

ZKM – zeig dich!

In räumlicher Nähe zueinander sind das ZKM, die Hochschule für Gestaltung und die Städtische Galerie in der ehemaligen Munitionsfabrik ein inzwischen mit Kunstdiskursen der ganzen Welt vernetzter Ort. Am Abend des Stadtleuchtens jedoch sind es die Mitarbeiter selbst, die die ZKM-Fassade Richtung Stadt bespielen - und damit ihre Nachbarn zu einem 'nachbarschaftlichen Screening' herausfordern. Im Kontext des Kunstereignisses GLOBALE werden die Projektionen nicht nur Bezug auf Aspekte der Globalisierung und Digitalisierung nehmen, die zu den einflussreichsten Faktoren unserer Zeit zählen und das…
Details zu dieser Leuchtzelle

Schlosslichtspiele

Eines der Highlights des Karlsruher Stadtgeburtstages sind die allabendlichen Schlosslichtspiele, welche die gesamte Südfassade des Schlosses mit aufwendigen Klang- und Bildprojektionen in Szene setzen. Hier haben die Karlsruher zum Stadtgeburtstag vielleicht ihre Lieblingsnachbarschaft entdeckt - diejenige der Stadt mit dem ZKM.   ZKM / Zentrum für Kunst und Medientechnologie + KA300 + Badisches Landesmuseum
Details zu dieser Leuchtzelle

 

 

Sichtbar werden:
Karte und "Atlas der Nachbarschaften"

Alle Leuchtzellen tragen sich durch das ANMELDEN nach und nach auf der KARTE DER NACHBARSCHAFTEN ein. Die Nachbarschaften, in denen sich Bewohner, Vereine, Gruppen oder Institutionen um ein gelingendes Miteinander kümmern, werden SICHTBAR - eine Kartierung nachbarschaftlicher Visionen entsteht.

In Papierform dient die Stadtkarte als PROGRAMMHEFT und Orientierungshilfe für den Abend des Stadtleuchtens. Dieser Karlsruher „Atlas der Nachbarschaften“ dokumentiert den Ist-Zustand städtischer Nachbarschaften im Jahre 300 der Stadtgeschichte Karlsruhes.

 

ATLAS_karte

 

 

ATLAS_legende

 

Erfahrung und Erfindung:
Experimentelle Arbeit an der Nachbarschaft

Auf dem Weg zum STADTLEUCHTEN werden unterschiedliche Beteiligungsformate ausprobiert. Dazu gehören studentische Seminare, Test-Abende im 1:1-Versuch sowie ein Bürgerworkshop für Leuchtzellen-gründer, die ihre Inszenierungsideen weiterentwickeln wollen. Die Formate sind Bausteine des transdisziplinären Projekts, an dem nicht nur das team SL und die Stadtmarketing GmbH arbeitet. Die Bürgerinnen und Bürger Karlsruhes sind mit ihrer Erfahrung und ihrem kreativen Erfindungswillen konkret beteiligt, genauso Studierende und Lehrende, Mitarbeiter kooperierender Firmen sowie die Genehmigungsinstanzen der Stadt Karlsruhe. Sie alle nehmen teil an einem produktiven Arbeitsprozess auf der Suche nach tragfähigen nachbarschaftlichen Strukturen.

 

“Früher war Nachbarschaft eine räumliche Tatsache, die sich sozial organisiert, heute ist sie eine soziale Tatsache, die sich räumlich organisiert.”

Siebel 2009

 

 

 

 

STADTLEUCHTEN ist ein Projekt des Ideenwettbewerbs zum 300jährigen Stadtjubiläum KA2015.

 

www.ka300.de

Schreibe einen Kommentar